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Invasive Software-Systeme sind ein Problem

16.06.2021
Von Rene Karras

Es wird oft über sogenannte “invasive" Software-Systeme und deren negativen Effekte gesprochen. Doch was genau hat es damit auf sich? Und inwiefern betrifft das Unternehmen in der Bauindustrie? 

Die invasive, destruktive Spezies 

In der Biologie spricht man von einer invasiven Spezies, wenn diese sich in einer ihr nicht-nativen Umgebung ungebremst ausbreitet. Zunächst langsam, doch dann immer schneller, übernimmt die neue Art das Milieu und expandiert.

Doch auch wenn es auf den ersten Blick so aussieht, als ob sich die Spezies in der neuen Umgebung wohlfühlt und sich gut an diese anpasst, ist es meist genau andersherum: Die bereits vorhandenen Organismen und Infrastrukturen müssen mit dem Eindringling klarkommen oder müssen diesem gar weichen.

Auch bei Software verhält es sich oft in genau diesem Maße. Neue Systeme werden im Unternehmen eingeführt, ohne sich an die bereits vorhandene Infrastruktur oder die Mitarbeiter anzupassen. Sie verdrängen dabei über Jahre gewachsene und etablierte Prozesse und machen sich das gesamte Milieu zu eigen, was schnell zu Problemen führt. 

Wenn das Milieu kippt 

Denn ein Unternehmen, ähnlich wie ein Biotop, ist ein empfindliches Ökosystem, das sich teilweise über Jahrzehnte entwickelt hat. Zwischen verschiedenen Elementen hat sich eine Balance eingespielt, die durch unbedacht eingeführte Systeme schnell aus dem Ruder gerät. 

Die Folge: das Milieu kippt. Nicht nur wächst die allgemeine Unzufriedenheit. Auch wichtige Prozesse, die Grundlage für ein erfolgreiches Unternehmenskonzept, können zerstört werden. Darunter leidet nicht nur die Produktivität, sondern auch die Sicherheit. Wie soll man die Qualität seiner Services oder Produkte aufrecht erhalten, wenn hochentwickelte Arbeitsabläufe aufgrund dysfunktionaler oder ungeeigneter Software nicht mehr funktionieren? 

Software, die sich einfügt  

Das Gegenteil invasiver Systeme sind Applikationen, die darauf ausgelegt sind sich den Bedürfnissen von Unternehmen, Prozessen und Mitarbeitern anzupassen. Entweder indem bereits etablierte Abläufe nur ergänzt oder so deutlich verbessert werden, dass eine Neuausrichtung nicht ins Gewicht fällt. 

Wichtig ist vor allem auch, dass Software Dinge dort belässt, wo diese ist. Viele Applikationen, vor allem dezidierte Projekträume, EDM Systeme oder CDEs setzen darauf, neben der bereits vorhandenen Infrastruktur neue Speicher- und Ablageorte für Dateien aufzusetzen. Meist werden diese direkt von den Anbietern selbst gehostet. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass Unternehmen ihre wichtigen Projektdaten in die Arme fremder Firmen geben – ohne Gewissheit, dass diese danach noch die Kontrolle über diese besitzen. 

Nicht-invasive Software ist der einzige Weg größere Disruptionen im eigenen Unternehmen und damit massive Kosten zu verhindern. Ein holistischer Weg in eine digitale Zukunft. 

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