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Veränderung: Warum jeder weiß, dass sie notwendig ist und die nachvollziehbaren Gründe zu zögern (…und warum wir uns doch so schwer damit tun)

06.05.2022
Von Julia Fritz

„Mein Rücken tut weh, ich müsste ins Fitnessstudio. Ich fühle mich unwohl, ich müsste mich gesünder ernähren.“ und dann noch die guten Vorsätze fürs neue Jahr. Kommt uns doch allen bekannt vor…oder? Aber warum nicht einfach von der Feststellung in die Umsetzung? Kann doch nicht so schwer sein. Im privaten Umfeld fällt es dann doch schwer eine passende Ausrede zu finden, aber Menschen sind ja einfallsreich, so wie ich. Ich könnte auch eine Stunde früher, so um 0500 Uhr aufstehen, damit ich, bevor ich meinen Großen in die KiTa bringe, noch zum Sport komme. Würde auch heißen, dass ich um spätestens 2200 ins Bett gehen müsste, da ich es einfach brauche. Mache ich das?…Nein! Weil ich dann doch später aus dem Büro nach Hause komme, Abendessen, Kinder ins Bett bringen und dann noch eine Serie bei Netflix usw. Hört sich eigentlich plausibel an, aber ich bin einfach zu faul oder setze einfach andere Prioritäten. Dann brauche ich mich auch nicht zu beschweren

Aber gibt es denn da überhaupt einen Unterschied zwischen privaten Veränderungen und der Veränderung im Unternehmen? Die Antwort ist ganz klar: ja. Aber beide haben im Grunde den gleichen Kern: nämlich Prioritäten zu setzen. Diese Entscheidungen zur Veränderung sind im Unternehmen aber um einiges komplexer, weil im Endeffekt die Wirtschaftlichkeit und den Erfolg maßgeblich davon beeinflusst werden. Da kann man nicht einfach sagen „Dann führe ich mal ein ERP ein und sehe mal was passiert“.  

Hier ein Beispiel aus der 'Wirtschaftswoche': https://www.wiwo.de/unternehmen/it/haribo-lidl-deutsche-post-und-co-die-lange-liste-schwieriger-und-gefloppter-sap-projekte/23771296.html 

Eine solche Entscheidung hat nicht nur für eine Person, sondern für ein ganzes Unternehmen Konsequenzen. Auf der einen Seite ist man der Chef und könnte alles sehr Top-Down angehen, aber das sieht in der Realität doch oft anders aus und das ist auch gut so. Auf der einen Seite muss die Geschäftsführung mit einer Vision die Richtung vorgeben und die geeigneten Mittel zur Verfügung stellen, aber auf der anderen Seite muss die Arbeitsebene damit auch umgehen können. Das darf man jetzt nicht schwarz-weiß sehen, aber klar ist, wenn man es nur schwarz oder weiß sieht, wird es in unserem Kulturkreis nicht funktionieren. Es hat sich doch herausgestellt, dass qualifizierte Arbeitskräfte heutzutage als kostbares Gut angesehen werden und schon einiges getan wird, um eine angenehme und freundliche Arbeitsumgebung zu schaffen. Ich meine nicht den Obstkorb oder Tischkicker damit. Es geht eher um moderne Leadership, was Mitarbeiter befähigt selbstverantwortlich und mit Unterstützung Ziele für das Unternehmen zu erreichen.  

Was an dieser Stelle kontraproduktiv wäre, ist etwas von top-down Einzuführen, was gar nicht umgesetzt wird. Das kostet nicht nur Zeit und Geld, sondern ist auch absolut frustrierend. In so einer Situation möchte keiner stecken. Deshalb ist hier auch der Entscheidungsprozess wesentlich länger, da manche Themen so komplex sind, dass es Zeit braucht alles zu bewerten und vorausschauend zu betrachten. Return on Investment, Adaptierung, Nutzung, Langzeiterfahrung, Mitarbeiterschulung und vieles mehr sind nur einige Themen, die eine Rolle spielen. Es wird auch immer schwer bleiben das Ergebnis zu sehen, bevor überhaupt angefangen wurde, weil doch so vieles an einer Veränderung hängt. Manchmal muss das Pareto Prinzip auch mal ausreichen. Sonst überlegt man so lange, ob man sich das Pferd kauft, bis die ersten Tankstellen gebaut sind. Es ist aber verständlich, dass man sich wirklich sicher sein will, denn wer hat denn gerne Unrecht? Das sind natürliche Hürden, die sich auch nicht leicht wegdiskutieren lassen. 

Es hilft oft das Vorhaben in kleinere Pakete zu zerlegen, damit diese in zeitlich, qualitativ und monetär greifbaren und verständlichen „Häppchen“ vor einem liegen. So können auch in viel kleineren und schnelleren Schritten Resultate ausgewertet und für das nächste Arbeitspaket verwertet werden. Wir sehen doch alle gerne schnell Resultate. Viele Dinge sind einfach zu komplex, gerade im Zusammenhang mit der dynamischen Komponente Mensch, dass Sie definitiv vorauszusehen sind.  

Erfahren Sie mehr zum Thema 'Herausforderungen der Deutschen Bauindustrie' bei PwC: https://www.pwc.de/de/digitale-transformation/herausforderungen-der-deutschen-bauindustrie.html 

Wir leben in einer Zeit voller Veränderungen und in einer Industrie mit starkem Wettbewerb. Aber was heißt Veränderung? Die Industrie hat erkannt, dass Planungs- und Ausführungsprozesse schlanker und skalierbar werden müssen, denn die Projekte oder Objekte sind es eher selten. Je skalierbarer etwas ist, desto wirtschaftlicher und gewinnbringender kann eine Leistung oder Werk vollbracht werden. Das liegt einerseits an der Reproduzierbarkeit, aber auch an der Automatisierbarkeit. Das sieht man leicht am Vergleich Software: industrielle Produktion vs. Bau, wenn man mal den Entwicklungsprozess ausklammert. Wenn eine Software programmiert wurde, kann diese unendliche Male reproduziert werden, ohne dass Produktionskosten anfallen. Wird ein Auto gebaut, kann dies heutzutage mit einem hohen Automatisierungsgrad hergestellt werden, sogar mit Modifikationen in einer Modellreihe. Das Modell wird also millionenfach produziert in einer Produktionslinie und das ist auch gut so, denn wäre es wie am Bau, dass wir hauptsächlich von Unikaten sprechen, wäre wohl auch ein Kompaktwagen für den Normalbürger unbezahlbar.  

Die Situation am Bau sieht ganz anders aus. Wenn wir uns nicht in der Situation befinden, dass wir eine Siedlung voller gleicher Einfamilienhäuser errichten, dann sieht es mit der Skalierbarkeit des Objektes erstmals schlecht aus. Wir müssen also eine Stufe runter und schauen, ob wir mit Modulbauweise, Vorfertigung und skalierbaren Planungsmethoden und Prozessen arbeiten können. An der Stelle ist die Digitalisierung ein entscheidender Faktor, der Unternehmen hilft die Planung und auch die Produktion effizienter und somit wirtschaftlicher zu gestalten. Jeder hat mittlerweile verstanden, dass eine Veränderung stattfinden muss, nur sind es oft die o.g. Hürden, die einem den Stock zwischen die Beine werfen für den ersten Schritt.  

Methoden und Prozesse werden immer mehr digitalisiert, Daten immer mehr miteinander vernetzt und plattformübergreifend genutzt, um Datenredundanzen und Mehrarbeit zu vermeiden. Wurden früher noch die Maße manuell von einem Plan in eine Mengenkalkulation übertragen, können heute mit der parametrisierten Planung diese Informationen in andere Systeme übernommen und weiterverarbeitet werden. Hier hat sich schnell der Einsatz von Autorensoftware etabliert, um z.B. Berichte zu schreiben, Pläne bzw. Modelle oder Leistungsverzeichnisse zu erstellen. Hier kann so leicht auf schon bewährtes zurückgegriffen werden, entweder durch Vorlagen oder oft auch copy & paste. Die Industrie hat sehr gut verstanden, dass sie sich digitalisieren muss, um Schritt zu halten.  

Digitalisierung spielt eine entscheidende Rolle in der Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens.

Wir sind schon seit einiger Zeit in der Phase der Datenflut angekommen, da die Datengenerierung sehr einfach geworden ist und auch die Datenredundanz eine Rolle spielt. Es ist schwerer geworden dieser Datenflut zu begegnen und schnell auf die Informationen zugreifen zu können, die auch wirklich in dem Moment relevant sind. Die meisten denken, dass die Lösung dieses Problems Ordnung sei. Das mag auch sein, wenn wir z.B. mal den eigenen Kleiderschrank nehmen und Socken suchen. Da man ihn selbst eingeräumt hat, wissen wir in welche Schublade wir greifen müssen. Jetzt versucht man das gleiche mal bei einem fremden Kleiderschrank und wenn man der Analogie weiter folgen will, dann haben wir den Kleiderschrank, in dem jeder alles einräumen kann und viele gar nicht wissen, was alles drin ist. Wie kann man sowas eigentlich in den Griff bekommen. Jeder hat wahrscheinlich schonmal von Google gehört und auch, dass man dort einfach lossuchen kann. Da interessiert es in erster Linie auch nicht, wo sich das Suchergebnis befindet oder die Information abgelegt wurde. Zudem musste auch niemand einen „Wie Suche ich mit Google“ Lehrgang machen, um grundlegend damit umzugehen. So etwas wünscht man sich doch vom Prinzip her für sein Unternehmen. Schnelle Einführung und schneller Nutzen, ohne vorher Arbeit in die Datenaufbereitung oder Migration stecken zu müssen. Systeme wie Newforma machen genau das für den Bereich Informationsmanagement. Hierbei liegt der Fokus auf bessere Zusammenarbeit und Kommunikation (dem Finden von Information und Kontext, E-Mailmanagement und automatisierte Dokumentationen von Vorgängen, wie z.B. Dateiübertragungen). Die Hürde des Change-Managements wird signifikant reduziert, so dass sich durch schnelle Nutzerakzeptanz zeitnah ein ROI einstellt. Am Beispiel eines Planungsbüros mit 35 Mitarbeitern wurde der ROI nach Angaben des Geschäftsführers nach 6 Monaten erreicht. Die mutige Entscheidung den ersten Schritt zu machen hat sich ausgezahlt, doch wurde sie geebnet durch das geringe Risiko bei der Einführung und des Nicht-Invasiven Ansatzes des Softwaresystems. Nicht-invasiv bedeutet, dass das System ohne Datenmigration oder Verschlagwortung auskommt und sich nur über das bestehende System legt. 

An den ganzen Randbedingungen, die gerade vorherrschen, kann niemand etwas ändern und auch nicht, dass es immer die Hürde des Change-Managements in Organisationen gibt, aber wir können dabei helfen diesen Prozess zu vereinfachen und die Hürde zu eliminieren, damit der erste Schritt in Richtung Veränderung leichter fällt.